Die vorangegangene Industrialisierung im 19. Jahrhundert (Zeittafel) basierte vor allem auf Mechanik und Dampfkraft und kam zunächst ohne Elektrizität aus. Im 20. Jahrhundert vollzog sich schließlich ein gewaltiger Umbruch: Mit Elektrizität, Automatisierung und insbesondere der Mikroelektronik setzte die zweite und dritte industrielle Revolution ein.
Der Computer war ab den 1940er Jahren zunächst als militärisches Projekt entstanden - zur Berechnung von Flugbahnen für Artilleriegeschosse und zur Entschlüsselung feindlicher Codes. Doch dann trat der Computer seinen Siegeszug in Wirtschaft und Gesellschaft an. Bis zum Jahr 2000 wandelte sich die industrielle Welt zur Informationsgesellschaft, in der Wissen, Daten und globale Vernetzung die neuen Produktionsfaktoren wurden.
Diese Entwicklungen markieren nicht das Ende, sondern den Beginn einer neuen Epoche. Sie zeigen zugleich, dass Fortschritt nie nur technischer, sondern immer auch gesellschaftlicher, rechtlicher und geistiger Natur ist.
Jahr | Ereignis |
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1900 | In Deutschland tritt das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) in Kraft. Es schafft ein einheitliches Rechtssystem und stärkt die wirtschaftliche Rechtsordnung. Damit werden industrielle Investitionen und Verträge rechtlich abgesichert. |
1901 | Die erste drahtlose Transatlantik-Funkverbindung gelingt Guglielmo Marconi. Damit wird Kommunikation über große Distanzen revolutioniert. Der Grundstein für moderne Funktechnik ist gelegt. |
1903 | Die Gebrüder Wright führen den ersten erfolgreichen Motorflug durch. Die Luftfahrt beginnt sich als neues Verkehrsmittel zu etablieren. Dies eröffnet völlig neue wirtschaftliche und militärische Perspektiven. |
1903 | Die Gebrüder Wright absolvieren den ersten Motorflug. Der Mensch hebt kontrolliert mit einem Flugzeug ab. Die Luftfahrt beginnt sich zu entwickeln. |
1904 | In New York wird die erste elektrische U-Bahnlinie eröffnet. Sie ermöglicht schnellen öffentlichen Nahverkehr in Großstädten. Die Urbanisierung erhält dadurch einen weiteren Schub. |
1905 | Albert Einstein veröffentlicht die spezielle Relativitätstheorie. Obwohl theoretisch, prägt sie das moderne physikalische Weltbild. Langfristig wird sie auch für technische Entwicklungen bedeutsam. |
1906 | Die Firma Siemens bringt erste leistungsfähige elektrische Lokomotiven auf den Markt. Der elektrische Schienenverkehr gewinnt an Bedeutung. Dies erhöht die Transportkapazität und Umweltverträglichkeit. |
1907 | Die Farbenfabriken Bayer entwickeln das synthetische Medikament „Aspirin“. Damit beginnt die moderne pharmazeutische Massenproduktion. Die Chemie-Industrie wird zu einem der führenden Industriezweige Deutschlands. |
1908 | Henry Ford bringt das Modell T auf den Markt. Es ist das erste Auto, das in großen Stückzahlen für die breite Bevölkerung produziert wird. Damit beginnt die Ära des Automobils als Massenprodukt. |
1909 | Die Luftschifffahrt mit Zeppelinen erreicht erste regelmäßige Fahrten. Luftschiffe gelten als Symbol moderner Technik und nationalen Prestiges. Die Grundlagen für den Luftverkehr werden weiterentwickelt. |
1910 | Die elektrische Straßenbahn wird in vielen europäischen Städten eingeführt. Sie ersetzt Pferdebahnen und erleichtert den städtischen Nahverkehr. Der Ausbau der Infrastruktur beschleunigt die Urbanisierung. |
1911 | In Deutschland wird der erste gesetzlich geregelte Achtstundentag in der Bergbauindustrie diskutiert. Die Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen nimmt zu. Der Staat beginnt, stärker in den Arbeitsmarkt einzugreifen. |
1913 | Henry Ford führt das Fließband in der Automobil-Produktion vollständig ein. Dadurch sinken die Herstellungskosten drastisch. Die Massenproduktion verändert Wirtschaft und Konsum grundlegend. |
1913 | Henry Ford führt das Fließband in der Automobilproduktion ein. Dies revolutioniert die Massenproduktion. Autos werden für viele erschwinglich. |
1914 | Der Erste Weltkrieg beginnt und beeinflusst die Industrieproduktion massiv. Viele Fabriken stellen auf Rüstungsproduktion um. Frauen übernehmen in großem Umfang Industriearbeit. |
1915 | Die chemische Industrie entwickelt neue Verfahren zur Herstellung von Sprengstoffen und Giftgasen. Der Krieg beschleunigt die Forschung in der Chemie. Gleichzeitig wird die zivile Nutzung stark vernachlässigt. |
1916 | Im Krieg etabliert sich die industrielle Serienproduktion von Waffen, Uniformen und Fahrzeugen. Die Kriegswirtschaft dominiert zunehmend das industrielle Leben. Neue Technologien wie Panzer und Flugzeuge halten Einzug. |
1917 | Die Russische Revolution beeinflusst die internationale Arbeiterbewegung. Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit und Arbeiterrechten nehmen weltweit zu. Industriearbeiter werden politisch aktiver. |
1918 | Mit dem Kriegsende beginnt die Umstellung von Kriegs- auf Friedenswirtschaft. Millionen von Soldaten kehren zurück in die Arbeitswelt. Die Industrie steht vor der Herausforderung von Neuorganisation und Inflation. |
1919 | Die Deutsche Republik wird gegründet (Weimarer Republik). Die neue Verfassung garantiert erstmals umfassende soziale Rechte, z.B. Betriebsräte und Tarifautonomie. Die Industrie muss sich auf neue politische Rahmenbedingungen einstellen. |
1920 | Die Elektrifizierung ländlicher Räume schreitet in Deutschland und anderen europäischen Ländern voran. Stromanschlüsse erreichen erstmals breite Bevölkerungsschichten. Dies erleichtert Haushaltsarbeit und modernisiert die Landwirtschaft. |
1921 | Die „Taylorisierung“ der Arbeitsprozesse verbreitet sich in Europa. Arbeitsabläufe werden standardisiert und in Einzelschritte zerlegt. Ziel ist eine maximale Effizienzsteigerung durch wissenschaftliche Betriebsführung. |
1923 | Die Hyperinflation in Deutschland erschüttert Wirtschaft und Industrie. Preise steigen täglich, Ersparnisse verlieren ihren Wert. Viele Unternehmen müssen schließen oder werden durch ausländisches Kapital übernommen. |
1924 | Mit dem Dawes-Plan wird die deutsche Wirtschaft durch internationale Kredite stabilisiert. Die Industrie erlebt einen kurzen Aufschwung. Besonders Maschinenbau, Chemie und Elektroindustrie profitieren davon. |
1925 | Die chemische Industrie boomt, besonders in Deutschland. Unternehmen wie BASF und Bayer entwickeln Kunststoffe, Farbstoffe und pharmazeutische Produkte. Die Branche wird zum technologischen Aushängeschild der Weimarer Republik. |
1926 | Die Deutsche Lufthansa wird gegründet und der zivile Luftverkehr aufgenommen. Flugzeuge werden zunehmend für Passagier- und Postbeförderung genutzt. Die Luftfahrtindustrie entwickelt sich zu einem wichtigen Wirtschaftszweig. |
1927 | In Deutschland wird das erste Rundfunkgesetz verabschiedet. Radiogeräte verbreiten sich rasant in privaten Haushalten. Massenmedien werden zu einem neuen Wirtschaftsfaktor und formen die öffentliche Meinung. |
1928 | Die Ford-Werke in Köln werden gegründet. Damit etabliert sich die US-amerikanische Massenproduktion nach dem Fließbandprinzip auch in Deutschland. Autos werden zunehmend für Mittelschichten erschwinglich. |
1929 | Der Börsencrash in New York löst eine weltweite Wirtschaftskrise aus. Die Industrieproduktion bricht ein, Millionen verlieren ihre Arbeit. Die Weimarer Wirtschaft wird massiv destabilisiert. |
1930 | Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise erreichen Europa. Industrieproduktion, Welthandel und Beschäftigung brechen massiv ein. In Deutschland steigt die Arbeitslosigkeit auf über 5 Millionen. |
1931 | Die Danatbank in Deutschland bricht zusammen - eine der größten Bankenkrisen der Weimarer Republik. Der Staat schließt vorübergehend alle Banken („Bankfeiertag“). Das Vertrauen in das Wirtschaftssystem erodiert. |
1932 | Die Industrieproduktion in Deutschland fällt auf das Niveau von vor 1914. Viele Unternehmen gehen bankrott oder entlassen große Teile der Belegschaft. Der wirtschaftliche Zusammenbruch verstärkt politische Radikalisierung. |
1933 | Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wird die Wirtschaft zunehmend staatlich gelenkt. Großprojekte wie Autobahnbau und Aufrüstung schaffen Arbeitsplätze. Die Industrie richtet sich auf militärische Produktion aus. |
1934 | Die Einführung des „Neuen Plans“ durch Wirtschaftsminister Hjalmar Schacht stabilisiert vorübergehend die deutsche Wirtschaft. Außenhandel wird stark kontrolliert, Importe begrenzt. Ziel ist wirtschaftliche Autarkie (Selbstversorgung). |
1935 | Das Reichsarbeitsdienstgesetz verpflichtet junge Männer zu gemeinnütziger Arbeit. Gleichzeitig wird der Autobahnbau massiv ausgeweitet. Infrastrukturprojekte stärken Bauindustrie und symbolisieren Modernität. |
1936 | Der Vierjahresplan wird eingeführt, um Deutschland wirtschaftlich kriegsbereit zu machen. Die Schwerindustrie, Rüstungsproduktion und synthetische Stoffe wie Buna und Treibstoffe werden gefördert. Die Wirtschaft wird stark militarisiert. |
1937 | Großunternehmen wie IG Farben und Krupp profitieren massiv von der staatlich gelenkten Aufrüstung. Die Industrie wächst, jedoch unter Ausschaltung des freien Marktes. Der Staat bestimmt Investitionen und Produktion. |
1938 | Die Industrie in Österreich wird nach dem „Anschluss“ in das deutsche Rüstungssystem integriert. Zahlreiche Firmen werden arisiert oder gleichgeschaltet. Der wirtschaftliche Zugriff des NS-Staats weitet sich aus. |
1939 | Mit dem Überfall auf Polen beginnt der Zweite Weltkrieg. Kriegswirtschaft: In Deutschland, Großbritannien und den USA werden Produktionskapazitäten für Waffen, Fahrzeuge und Flugzeuge massiv erweitert. Gleichzeitig beginnt die systematische Zwangsarbeit in besetzten Gebieten, um den Arbeitskräftemangel zu kompensieren. |
1941 | Die USA treten nach dem Angriff auf Pearl Harbor in den Zweiten Weltkrieg ein. Ihre Industrie wird zur „Waffenfabrik der Alliierten“. Das Produktionsvolumen an Rüstungsgütern übertrifft bald das aller anderen Länder. |
1942 | In den USA wird das „War Production Board“ eingerichtet. Es steuert Rohstoffe, Arbeitskräfte und Produktionslinien zentral. Die Kriegswirtschaft erreicht eine nie dagewesene Effizienz. |
1943 | Die deutsche Rüstungsindustrie erreicht ihren Höhepunkt unter Albert Speer. Produktionsstätten werden dezentralisiert und unterirdisch verlagert. Tausende Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge werden eingesetzt. |
1944 | Die Alliierten intensivieren ihre Bombardierung deutscher und japanischer Industriezentren. Große Teile der Infrastruktur werden zerstört. Die industrielle Kapazität wird stark geschwächt. |
1945 | Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs liegen große Teile Europas in Trümmern. Die Industrie in Deutschland, Italien und Japan ist weitgehend zerstört. In den USA hingegen ist die Industrie intakt und wirtschaftlich führend. |
1946 | In Europa beginnt der Wiederaufbau unter schwierigen Bedingungen. In Großbritannien wird ein staatlich gelenktes Modernisierungsprogramm gestartet. Die USA beginnen mit dem Aufbau des Marshallplans zur Unterstützung Westeuropas. |
1947 | Der Marshallplan wird von den USA angekündigt. Er unterstützt den wirtschaftlichen Wiederaufbau Europas mit Krediten, Rohstoffen und Maschinen. Industrieproduktion in Westeuropa beginnt wieder anzuziehen. |
1948 | In Westdeutschland beginnt mit der Währungsreform die wirtschaftliche Erholung. Die D-Mark ersetzt die Reichsmark, und Preisbindungen werden aufgehoben. Die Industrieproduktion steigt rasant an. |
1949 | Die Bundesrepublik Deutschland wird gegründet. Sie übernimmt marktwirtschaftliche Prinzipien unter dem Konzept der „Sozialen Marktwirtschaft“. Der Grundstein für das westdeutsche „Wirtschaftswunder“ wird gelegt. |
1950 | Die Montanunion (EGKS) wird als Vorläufer der EU gegründet. Frankreich, Deutschland und vier weitere Länder vereinigen ihre Kohle- und Stahlproduktion. Damit beginnt die wirtschaftliche Integration Europas. |
1951 | In Deutschland stabilisiert sich die Industrieproduktion auf Vorkriegsniveau. Der Export von Maschinen, Fahrzeugen und Chemieprodukten steigt deutlich. Das „Wirtschaftswunder“ nimmt Fahrt auf. |
1952 | Die USA setzen den ersten kommerziellen Atomreaktor in Betrieb. Die Kern-Energie wird als neue Energiequelle in der Industrie etabliert. In Europa beginnt die Diskussion über den zivilen Einsatz der Atomkraft. |
1953 | Das deutsche Unternehmen BASF bringt das erste vollsynthetische Waschmittel auf den Markt. Die Chemieindustrie entwickelt sich zur treibenden Kraft in Konsumgüterproduktion. Der Alltag wird zunehmend technisiert. |
1954 | Der erste kommerzielle Transistorradio wird in den USA verkauft. Die Miniaturisierung der Elektronik beginnt. Diese Innovation beeinflusst Kommunikation, Konsum und später Computertechnik. |
1955 | In Westdeutschland wird die Bundeswehr gegründet - und mit ihr ein großer Rüstungssektor. Die Industrie profitiert vom staatlich geförderten Wiederaufbau militärischer Kapazitäten. Dies fördert Arbeitsplätze und technologische Innovationen. |
1956 | Die erste Containerisierung im Hafen von New Jersey revolutioniert den globalen Warenverkehr. Transportkosten sinken drastisch. Der Welthandel wird deutlich effizienter. |
1957 | Die Römischen Verträge werden unterzeichnet und gründen die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Der Binnenmarkt nimmt Gestalt an. Der europäische Industriebereich wird zunehmend vernetzt. |
1959 | IBM bringt den ersten kommerziell erfolgreichen Großrechner (IBM 1401) auf den Markt. Die Computerindustrie entsteht als neuer Industriezweig. Unternehmen beginnen, Prozesse elektronisch zu organisieren. |
1960 | Die industrielle Automatisierung beginnt sich in der Produktion durchzusetzen. Erste numerisch gesteuerte Werkzeugmaschinen kommen zum Einsatz. Damit steigen Effizienz und Präzision in der Fertigung. |
1961 | Juri Gagarin ist der erste Mensch im All - Raumfahrt wird zur Technologie- und Industriefrage. Die USA starten daraufhin das Apollo-Programm. Die Raumfahrtindustrie erlebt einen Boom und treibt viele andere Technologien an. |
1962 | In Frankreich wird mit dem Bau des ersten Hochgeschwindigkeitszuges begonnen, dem späteren TGV. Gleichzeitig modernisieren europäische Länder ihre Schieneninfrastruktur. Der Verkehr wird schneller, effizienter und elektrifiziert. |
1963 | Der erste Industrieroboter wird in den USA bei General Motors in der Automobilproduktion eingesetzt. Die Robotik beginnt, manuelle Tätigkeiten in der Industrie zu ersetzen. Dies führt langfristig zu tiefgreifenden Veränderungen in der Arbeitswelt. |
1965 | Gordon Moore formuliert das nach ihm benannte Gesetz zur Verdopplung der Transistoranzahl auf Computerchips. Dies markiert den Beginn exponentiellen Wachstums in der Mikroelektronik. Die Computerindustrie gewinnt zunehmend an Bedeutung. |
1967 | Die erste vollständig automatisierte Produktionsstraße für Autos wird in Japan bei Toyota eingeführt. Das Just-in-Time-Prinzip optimiert Lagerhaltung und Effizienz. Japan entwickelt sich zur führenden Industrienation in der Fertigungstechnik. |
1968 | Airbus wird als europäisches Gemeinschaftsprojekt zur Flugzeugproduktion gegründet. Die Luftfahrtindustrie in Europa wird konsolidiert. Dies fördert europäische Konkurrenzfähigkeit gegenüber US-Giganten wie Boeing. |
1969 | Die USA landen mit Apollo 11 auf dem Mond. Die Raumfahrt gilt als technologische Krönung industrieller Leistungsfähigkeit. Die verwendeten Technologien beeinflussen spätere Entwicklungen in Elektronik, Werkstoffen und Kommunikation. |
1971 | Intel stellt den ersten Mikroprozessor (Intel 4004) vor. Damit beginnt das Zeitalter der Mikroelektronik und der personalisierten Computertechnik. Die industrielle Steuerung wird zunehmend digitalisiert. |
1973 | Die erste Ölkrise führt zu einem dramatischen Anstieg der Energiepreise. Industrieproduktion wird teurer und ineffiziente Strukturen geraten unter Druck. Die westlichen Industrienationen suchen nach alternativen Energiequellen. |
1974 | Infolge der Ölkrise beginnt der wirtschaftliche Strukturwandel in Westeuropa. Schwerindustrie schrumpft, während Dienstleistungs- und Hightech-Sektoren wachsen. Alte Industrieregionen geraten in die Krise. |
1975 | Erste Industrieroboter mit programmierbarer Steuerung werden in Europa flächendeckend eingeführt. Produktionsprozesse werden automatisiert und rationalisiert. Die Rolle des Menschen in der Fertigung verändert sich nachhaltig. |
1976 | Apple bringt mit dem Apple I einen der ersten Personal Computer auf den Markt. Kleine Computer werden erstmals auch für kleinere Unternehmen und Büros interessant. Die digitale Revolution beginnt im Alltag der Arbeitswelt. |
1977 | Das französische Hochgeschwindigkeitszug-Projekt TGV nimmt Fahrt auf. Neue Technologien für Verkehr und Infrastruktur werden vorangetrieben. Europas Schienennetz wird modernisiert und elektrifiziert. |
1978 | In den USA wird das erste flächendeckende Mobilfunknetz getestet. Der Grundstein für mobile Kommunikation wird gelegt. Industrie und Logistik profitieren zunehmend von mobiler Koordination. |
1979 | Die zweite Ölkrise verschärft die Energieproblematik erneut. Energieeinsparung und Effizienzsteigerung werden zu zentralen industriellen Zielen. Umwelt- und Energiepolitik rücken in den Fokus der Industrieplanung. |
1981 | IBM bringt mit dem IBM PC den ersten massentauglichen Personal Computer auf den Markt. Unternehmen und Privathaushalte beginnen, Computer systematisch zu nutzen. Die Digitalisierung der Arbeitswelt nimmt Fahrt auf. |
1982 | Japan wird zur führenden Industrienation in der Automatisierungstechnik. Roboter und computergestützte Fertigungssysteme dominieren die Produktion. Westliche Industrienationen geraten unter Innovationsdruck. |
1983 | Das Internet entsteht in seiner Vorform durch den Start des ARPANET mit TCP/IP-Protokollen. Erste Universitäten und Forschungseinrichtungen vernetzen sich global. Die Grundlage für die spätere Informationsgesellschaft ist gelegt. |
1984 | Apple bringt den Macintosh mit grafischer Benutzeroberfläche auf den Markt. Benutzerfreundlichkeit und Design revolutionieren die PC-Nutzung. Die Computerindustrie wird zunehmend zum Massenmarkt. |
1985 | Microsoft veröffentlicht Windows 1.0. Die grafische Benutzeroberfläche etabliert sich als Standard in der Büro- und Verwaltungsarbeit. Der PC wird zum alltäglichen Arbeitsmittel in vielen Branchen. |
1986 | Die Katastrophe von Tschernobyl erschüttert das Vertrauen in die Kernenergie. In Europa beginnt eine energiepolitische Neuausrichtung. Industrie und Politik investieren verstärkt in Sicherheits- und Umwelttechnik. |
1987 | In Europa nimmt der Binnenmarkt konkrete Formen an, vorbereitet durch die Einheitliche Europäische Akte. Grenzüberschreitender Handel und Investitionen werden erleichtert. Die europäische Industrie wächst enger zusammen. |
1989 | Der Fall der Berliner Mauer markiert das Ende des Kalten Krieges. Osteuropa öffnet sich für marktwirtschaftliche Strukturen. Westliche Unternehmen beginnen mit dem Aufbau industrieller Standorte in ehemaligen Ostblockländern. |
1990 | Mit der deutschen Wiedervereinigung beginnt der wirtschaftliche Umbau Ostdeutschlands. Alte Industrieanlagen werden modernisiert oder stillgelegt. Der Aufbau Ost wird zu einer zentralen industriepolitischen Aufgabe. |
1991 | Die Sowjetunion zerfällt, osteuropäische Staaten öffnen sich der Marktwirtschaft. Internationale Unternehmen investieren massiv in die Region. Neue Produktionsstandorte entstehen in Mittel- und Osteuropa. |
1992 | Der Vertrag von Maastricht wird unterzeichnet und begründet die Europäische Union. Er vertieft die wirtschaftliche Integration Europas. Der Binnenmarkt wird weiter geöffnet und der Wettbewerb gestärkt. |
1993 | Der Europäische Binnenmarkt tritt offiziell in Kraft. Kapital, Waren, Dienstleistungen und Arbeitskräfte können nun frei zirkulieren. Die europäische Industrie profitiert von größerem Zugang und einheitlichen Standards. |
1994 | Das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA) zwischen USA, Kanada und Mexiko tritt in Kraft. Produktionsketten über Ländergrenzen hinweg werden zur Norm. Die Globalisierung der Industrie beschleunigt sich deutlich. |
1995 | Das Internet wird für die breite Öffentlichkeit zugänglich. Unternehmen beginnen mit dem Aufbau von Webseiten und Onlinehandel. Die digitale Infrastruktur entwickelt sich zu einem zentralen Industriebaustein. |
1997 | Das Kyoto-Protokoll wird verabschiedet - ein Meilenstein der internationalen Umwelt- und Industriepolitik. Industrie-Emissionen sollen reduziert werden. Umwelttechnologie wird zum neuen Wachstumssektor. |
1998 | Google wird gegründet und revolutioniert die Informationsverarbeitung. Such-Technologien werden ein zentraler Bestandteil digitaler Geschäftsprozesse. Die Wissensgesellschaft beginnt sich global zu etablieren. |
1999 | Die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion tritt in die finale Phase ein. Der Euro wird als Buchwährung eingeführt. Industrie und Handel profitieren von stabilen Wechselkursen und einheitlicher Abrechnung. |
2000 | Die Dotcom-Blase erreicht ihren Höhepunkt. Zahlreiche Internetfirmen werden an den Börsen hoch bewertet. Investitionen in digitale Infrastruktur nehmen weltweit stark zu. |
2001 | Nach dem Platzen der Dotcom-Blase konsolidiert sich die Tech-Industrie. Viele Start-ups scheitern, doch große Player wie Amazon und Google setzen sich durch. Die digitale Wirtschaft beginnt sich nachhaltig zu etablieren. |
2002 | Der Euro wird als Bargeld in zwölf EU-Staaten eingeführt. Dies erleichtert grenzüberschreitenden Handel und Investitionen erheblich. Die Industrie profitiert von vereinfachter Preisgestaltung und stabiler Währung. |
2004 | Mit der EU-Osterweiterung treten zehn weitere Länder der Europäischen Union bei. Neue Märkte und kostengünstige Produktionsstandorte entstehen. Die europäische Industrie wird räumlich und wirtschaftlich erweitert. |
2005 | Der Begriff „Industrie 4.0“ wird in der Fachwelt diskutiert. Es geht um die Digitalisierung industrieller Produktionsprozesse. Vernetzte Systeme, Sensorik und Automatisierung stehen im Mittelpunkt. |
2007 | Apple bringt das erste iPhone auf den Markt. Die mobile Kommunikation und Datennutzung verändern sich grundlegend. Smartphones werden zur neuen digitalen Plattform auch für Industrieanwendungen. |
2008 | Die globale Finanzkrise trifft Banken, Unternehmen und Konsumenten weltweit. Auch die Industrieproduktion geht stark zurück. Regierungen greifen mit Konjunkturpaketen ein, um Wirtschaftseinbrüche abzufedern. |
2009 | Die Automobilindustrie erlebt eine tiefe Krise, besonders in den USA. General Motors und Chrysler müssen staatlich gerettet werden. Gleichzeitig werden erste staatliche Programme zur Förderung von Elektromobilität aufgelegt. |
2011 | Der Begriff „Industrie 4.0“ wird auf der Hannover Messe offiziell vorgestellt. Er beschreibt die digitale Vernetzung von Maschinen, Produkten und Menschen. Die vierte industrielle Revolution beginnt mit dem Ziel der intelligenten Produktion. |
2012 | 3D-Drucker erreichen Marktreife und werden in der Industrie eingesetzt. Sie ermöglichen individuelle Fertigung und schnellere Prototypen-Entwicklung. Die additive Fertigung verändert Produktionsprozesse nachhaltig. |
2014 | Die Europäische Union verabschiedet Maßnahmen zur digitalen Binnenmarktstrategie. Ziel ist die Förderung von Industrie, Innovation und Wettbewerb im digitalen Zeitalter. Industrieunternehmen setzen zunehmend auf Cloud- und Plattformlösungen. |
2015 | Das Pariser Klimaabkommen verpflichtet Staaten zur Reduktion von CO₂-Emissionen. Dies hat direkte Auswirkungen auf Industrie, Energieproduktion und Verkehr. Der Umbau hin zu nachhaltiger Industrie beginnt. |
2016 | Automatisierung und künstliche Intelligenz halten Einzug in die industrielle Fertigung. Systeme lernen selbstständig, Produktionsprozesse zu optimieren. Mensch und Maschine arbeiten immer stärker kollaborativ zusammen. |
2017 | Die Elektromobilität gewinnt an Fahrt - europäische Länder kündigen Ausstiegsziele für Verbrennungsmotoren an. Die Autoindustrie beginnt mit der Umstellung ihrer Produktionslinien. Batterieproduktion wird zu einem neuen Industrieschwerpunkt. |
2018 | Der Ausbau von 5G-Netzen beginnt in Europa und den USA. Diese Hochgeschwindigkeitsverbindungen sind essenziell für Industrie 4.0, IoT und autonome Systeme (Echtzeitkommunikation zwischen Maschinen). |
2019 | Die Klimadebatte und die „Fridays for Future“-Bewegung führen zu neuen politischen Rahmenbedingungen. Industrieunternehmen investieren verstärkt in grüne Technologien. Nachhaltigkeit könnte zum Wettbewerbsfaktor werden. |