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Fortschritt in der Industrialisierung

Die vorangegangene Industrialisierung im 19. Jahr­hundert (Zeittafel) basierte vor allem auf Mechanik und Dampf­kraft und kam zunächst ohne Elektri­zi­tät aus. Im 20. Jahr­hun­dert voll­zog sich schließ­lich ein gewalti­ger Um­bruch: Mit Elektri­zi­tät, Automa­ti­sie­rung und insbe­son­dere der Mikro­elektro­nik setzte die zweite und dritte indus­tri­elle Revolu­tion ein.

Der Computer war ab den 1940er Jah­ren zunächst als militä­ri­sches Projekt ent­stan­den - zur Berech­nung von Flug­bahnen für Artillerie­geschosse und zur Ent­schlüs­selung feind­licher Codes. Doch dann trat der Computer seinen Sieges­zug in Wirt­schaft und Gesell­schaft an. Bis zum Jahr 2000 wandelte sich die indus­tri­elle Welt zur Informa­tions­gesell­schaft, in der Wissen, Daten und globale Vernet­zung die neuen Produk­tions­faktoren wurden.

Diese Ent­wick­lungen markie­ren nicht das Ende, sondern den Beginn einer neuen Epoche. Sie zeigen zugleich, dass Fort­schritt nie nur tech­ni­scher, sondern immer auch gesell­schaft­licher, recht­licher und geisti­ger Natur ist.


Zeittafel der Industrialisierung
bis zum Informationszeitalter


Jahr Ereignis
1900 In Deutschland tritt das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) in Kraft. Es schafft ein einheit­liches Rechts­system und stärkt die wirt­schaft­liche Rechts­ordnung. Damit werden indus­tri­elle Investi­tio­nen und Verträge recht­lich abge­sichert.
1901 Die erste drahtlose Transatlantik-Funkverbin­dung gelingt Guglielmo Marconi. Damit wird Kommuni­kation über große Distanzen revolu­tio­niert. Der Grund­stein für moderne Funk­technik ist gelegt.
1903 Die Gebrüder Wright führen den ersten erfolg­reichen Motor­flug durch. Die Luft­fahrt beginnt sich als neues Verkehrs­mittel zu etablie­ren. Dies eröffnet völlig neue wirt­schaft­liche und militä­rische Perspek­tiven.
1903 Die Gebrüder Wright absolvieren den ersten Motor­flug. Der Mensch hebt kontrol­liert mit einem Flug­zeug ab. Die Luft­fahrt beginnt sich zu ent­wickeln.
1904 In New York wird die erste elektri­sche U-Bahnlinie er­öffnet. Sie ermög­licht schnellen öffent­li­chen Nah­verkehr in Groß­städten. Die Urbani­sie­rung erhält dadurch einen weiteren Schub.
1905 Albert Einstein veröffentlicht die spezielle Relativitäts­theorie. Obwohl theore­tisch, prägt sie das moderne physika­lische Welt­bild. Lang­fristig wird sie auch für tech­ni­sche Ent­wick­lungen bedeut­sam.
1906 Die Firma Siemens bringt erste leistungs­fähige elektri­sche Loko­motiven auf den Markt. Der elektri­sche Schienen­verkehr gewinnt an Bedeu­tung. Dies erhöht die Transport­kapazität und Umwelt­verträg­lichkeit.
1907 Die Farbenfabriken Bayer entwickeln das synthe­tische Medikament „Aspirin“. Damit beginnt die moderne pharmazeu­tische Massen­produk­tion. Die Chemie-Industrie wird zu einem der führenden Industrie­zweige Deutsch­lands.
1908 Henry Ford bringt das Modell T auf den Markt. Es ist das erste Auto, das in großen Stück­zahlen für die breite Bevölke­rung produ­ziert wird. Damit beginnt die Ära des Auto­mobils als Massen­produkt.
1909 Die Luftschifffahrt mit Zeppelinen erreicht erste regel­mäßige Fahrten. Luft­schiffe gelten als Symbol moderner Technik und nationa­len Prestiges. Die Grund­lagen für den Luft­verkehr werden weiter­entwickelt.
1910 Die elektrische Straßenbahn wird in vielen europäi­schen Städten einge­führt. Sie ersetzt Pferde­bahnen und erleich­tert den städti­schen Nah­verkehr. Der Ausbau der Infra­struk­tur beschleunigt die Urbani­sierung.
1911 In Deutschland wird der erste gesetz­lich geregelte Acht­stunden­tag in der Bergbau­industrie diskutiert. Die Forderung nach bes­seren Arbeits­bedingun­gen nimmt zu. Der Staat beginnt, stärker in den Arbeits­markt einzu­greifen.
1913 Henry Ford führt das Fließ­band in der Auto­mobil-Produk­tion voll­ständig ein. Dadurch sinken die Herstellungs­kosten drastisch. Die Massen­produktion verändert Wirt­schaft und Konsum grund­legend.
1913 Henry Ford führt das Fließband in der Automobil­produk­tion ein. Dies revolutioniert die Massen­produktion. Autos werden für viele erschwing­lich.
1914 Der Erste Weltkrieg beginnt und beeinflusst die Industrie­produk­tion massiv. Viele Fabriken stellen auf Rüstungs­produk­tion um. Frauen über­nehmen in großem Umfang Industrie­arbeit.
1915 Die chemische Industrie entwickelt neue Verfah­ren zur Herstel­lung von Spreng­stoffen und Gift­gasen. Der Krieg beschleu­nigt die Forschung in der Chemie. Gleich­zeitig wird die zivile Nutzung stark vernach­lässigt.
1916 Im Krieg etabliert sich die indus­tri­elle Serien­produktion von Waffen, Uniformen und Fahr­zeugen. Die Kriegs­wirtschaft dominiert zu­nehmend das indus­tri­elle Leben. Neue Technolo­gien wie Panzer und Flug­zeuge halten Einzug.
1917 Die Russische Revolution beeinflusst die inter­natio­nale Arbeiter­bewegung. Forderungen nach sozialer Gerechtig­keit und Arbeiter­rechten nehmen weltweit zu. Industrie­arbeiter werden poli­tisch aktiver.
1918 Mit dem Kriegsende beginnt die Umstellung von Kriegs- auf Friedens­wirtschaft. Millionen von Soldaten kehren zurück in die Arbeits­welt. Die Industrie steht vor der Heraus­forde­rung von Neu­organi­sation und Inflation.
1919 Die Deutsche Republik wird gegründet (Weimarer Repu­blik). Die neue Verfas­sung garan­tiert erst­mals umfas­sende soziale Rechte, z.B. Betriebs­räte und Tarifautonomie. Die Industrie muss sich auf neue politi­sche Rahmen­bedingun­gen ein­stellen.
1920 Die Elektrifizierung ländlicher Räume schreitet in Deutschland und anderen europäi­schen Ländern voran. Strom­anschlüsse er­reichen erst­mals breite Bevölkerungs­schichten. Dies erleich­tert Haushalts­arbeit und moderni­siert die Land­wirt­schaft.
1921 Die „Taylorisierung“ der Arbeitsprozesse verbrei­tet sich in Europa. Arbeits­abläufe werden standardi­siert und in Einzel­schritte zer­legt. Ziel ist eine maxi­male Effizienz­steige­rung durch wissen­schaft­liche Betriebs­führung.
1923 Die Hyperinflation in Deutschland erschüt­tert Wirt­schaft und Indus­trie. Preise steigen täglich, Erspar­nisse ver­lie­ren ihren Wert. Viele Unter­nehmen müssen schließen oder werden durch aus­ländi­sches Kapital über­nommen.
1924 Mit dem Dawes-Plan wird die deutsche Wirt­schaft durch interna­tio­nale Kredite stabi­li­siert. Die Industrie erlebt einen kurzen Auf­schwung. Besonders Maschinen­bau, Chemie und Elektro­industrie profi­tie­ren davon.
1925 Die chemische Industrie boomt, besonders in Deutsch­land. Unternehmen wie BASF und Bayer entwickeln Kunst­stoffe, Farb­stoffe und pharma­zeuti­sche Produkte. Die Branche wird zum technolo­gischen Aushänge­schild der Weimarer Republik.
1926 Die Deutsche Lufthansa wird gegründet und der zivile Luft­verkehr aufge­nommen. Flugzeuge werden zunehmend für Passagier- und Post­beförde­rung genutzt. Die Luft­fahrt­industrie ent­wickelt sich zu einem wich­tigen Wirt­schafts­zweig.
1927 In Deutschland wird das erste Rundfunkgesetz verab­schie­det. Radio­geräte ver­brei­ten sich rasant in priva­ten Haus­halten. Massen­medien werden zu einem neuen Wirtschafts­faktor und formen die öffent­liche Meinung.
1928 Die Ford-Werke in Köln werden gegründet. Damit etabliert sich die US-amerikanische Massen­produk­tion nach dem Fließband­prinzip auch in Deutsch­land. Autos werden zunehmend für Mittel­schichten er­schwing­lich.
1929 Der Börsencrash in New York löst eine weltweite Wirt­schafts­krise aus. Die Industrie­produktion bricht ein, Millionen verlie­ren ihre Arbeit. Die Weimarer Wirt­schaft wird massiv destabi­li­siert.
1930 Die Auswirkungen der Weltwirtschafts­krise er­reichen Europa. Industrie­produktion, Welt­handel und Beschäfti­gung brechen massiv ein. In Deutsch­land steigt die Arbeits­losig­keit auf über 5 Millio­nen.
1931 Die Danatbank in Deutschland bricht zusammen - eine der größ­ten Banken­krisen der Weimarer Republik. Der Staat schließt vorüber­gehend alle Banken („Bank­feiertag“). Das Vertrauen in das Wirt­schafts­system erodiert.
1932 Die Industrieproduktion in Deutschland fällt auf das Niveau von vor 1914. Viele Unter­nehmen gehen bankrott oder ent­lassen große Teile der Beleg­schaft. Der wirt­schaft­liche Zusammen­bruch ver­stärkt politi­sche Radika­li­sierung.
1933 Nach der Machtübernahme durch die National­sozialis­ten wird die Wirt­schaft zu­nehmend staat­lich gelenkt. Groß­projekte wie Autobahn­bau und Aufrüs­tung schaf­fen Arbeits­plätze. Die Industrie richtet sich auf militä­ri­sche Produk­tion aus.
1934 Die Einführung des „Neuen Plans“ durch Wirtschafts­minister Hjalmar Schacht stabili­siert vorüber­gehend die deutsche Wirtschaft. Außenhandel wird stark kontrol­liert, Importe be­grenzt. Ziel ist wirt­schaft­liche Autarkie (Selbst­versorgung).
1935 Das Reichsarbeitsdienstgesetz verpflich­tet junge Männer zu gemein­nützi­ger Arbeit. Gleich­zeitig wird der Autobahn­bau massiv ausge­weitet. Infra­struktur­projekte stärken Bau­industrie und symboli­sieren Modernität.
1936 Der Vierjahresplan wird eingeführt, um Deutsch­land wirt­schaft­lich kriegs­bereit zu machen. Die Schwer­industrie, Rüstungs­produk­tion und synthe­tische Stoffe wie Buna und Treib­stoffe werden gefördert. Die Wirt­schaft wird stark milita­ri­siert.
1937 Großunternehmen wie IG Farben und Krupp profi­tieren massiv von der staat­lich gelenk­ten Auf­rüstung. Die Industrie wächst, jedoch unter Aus­schal­tung des freien Marktes. Der Staat bestimmt Investi­tio­nen und Produk­tion.
1938 Die Industrie in Österreich wird nach dem „Anschluss“ in das deutsche Rüstungs­system inte­griert. Zahlreiche Firmen werden arisiert oder gleich­geschaltet. Der wirt­schaft­liche Zugriff des NS-Staats weitet sich aus.
1939 Mit dem Überfall auf Polen beginnt der Zweite Welt­krieg. Kriegs­wirtschaft: In Deutschland, Groß­britannien und den USA werden Produktions­kapazitä­ten für Waffen, Fahr­zeuge und Flug­zeuge massiv erweitert. Gleichzeitig beginnt die systema­tische Zwangs­arbeit in besetz­ten Gebieten, um den Arbeits­kräfte­mangel zu kompen­sieren.
1941 Die USA treten nach dem Angriff auf Pearl Harbor in den Zweiten Welt­krieg ein. Ihre Industrie wird zur „Waffen­fabrik der Alliier­ten“. Das Produktions­volumen an Rüstungs­gütern über­trifft bald das aller ande­ren Länder.
1942 In den USA wird das „War Production Board“ einge­richtet. Es steuert Roh­stoffe, Arbeits­kräfte und Produktions­linien zentral. Die Kriegs­wirtschaft er­reicht eine nie da­gewesene Effi­zienz.
1943 Die deutsche Rüstungsindustrie erreicht ihren Höhe­punkt unter Albert Speer. Produktions­stätten werden dezentra­li­siert und unter­irdisch ver­lagert. Tausende Zwangs­arbeiter und KZ-Häftlinge werden einge­setzt.
1944 Die Alliierten intensivieren ihre Bombardierung deutscher und japani­scher Industrie­zentren. Große Teile der Infra­struk­tur werden zer­stört. Die indus­tri­elle Kapazi­tät wird stark ge­schwächt.
1945 Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs liegen große Teile Europas in Trümmern. Die Industrie in Deutsch­land, Italien und Japan ist weit­gehend zer­stört. In den USA hingegen ist die Industrie intakt und wirt­schaft­lich führend.
1946 In Europa beginnt der Wiederaufbau unter schwieri­gen Bedingun­gen. In Groß­britannien wird ein staat­lich gelenktes Moderni­sierungs­programm ge­star­tet. Die USA begin­nen mit dem Aufbau des Marshall­plans zur Unterstüt­zung West­europas.
1947 Der Marshallplan wird von den USA angekün­digt. Er unter­stützt den wirt­schaft­lichen Wieder­aufbau Europas mit Krediten, Roh­stoffen und Maschinen. Industrie­produktion in West­europa beginnt wieder an­zu­ziehen.
1948 In Westdeutschland beginnt mit der Währungs­reform die wirt­schaft­liche Erholung. Die D-Mark ersetzt die Reichs­mark, und Preis­bindungen werden aufge­hoben. Die Industrie­produk­tion steigt rasant an.
1949 Die Bundesrepublik Deutschland wird ge­gründet. Sie übernimmt markt­wirtschaft­liche Prinzipien unter dem Konzept der „Sozialen Markt­wirt­schaft“. Der Grund­stein für das west­deutsche „Wirtschafts­wunder“ wird gelegt.
1950 Die Montanunion (EGKS) wird als Vorläufer der EU ge­gründet. Frankreich, Deutsch­land und vier weitere Länder verein­igen ihre Kohle- und Stahl­produktion. Damit beginnt die wirt­schaft­liche Integra­tion Europas.
1951 In Deutschland stabilisiert sich die Industrie­produktion auf Vorkriegs­niveau. Der Export von Maschinen, Fahrzeugen und Chemie­produk­ten steigt deut­lich. Das „Wirtschafts­wunder“ nimmt Fahrt auf.
1952 Die USA setzen den ersten kommerziellen Atom­reaktor in Betrieb. Die Kern-Energie wird als neue Energie­quelle in der Industrie etabliert. In Europa beginnt die Diskus­sion über den zivi­len Einsatz der Atom­kraft.
1953 Das deutsche Unternehmen BASF bringt das erste voll­synthe­tische Wasch­mittel auf den Markt. Die Chemie­industrie ent­wickelt sich zur treiben­den Kraft in Konsum­güter­produk­tion. Der Alltag wird zunehmend techni­siert.
1954 Der erste kommerzielle Transistor­radio wird in den USA ver­kauft. Die Miniaturi­sie­rung der Elektro­nik be­ginnt. Diese Innova­tion be­einflusst Kommuni­ka­tion, Konsum und später Computer­technik.
1955 In Westdeutschland wird die Bundeswehr ge­gründet - und mit ihr ein großer Rüstungs­sektor. Die Industrie profi­tiert vom staat­lich ge­förder­ten Wieder­aufbau militäri­scher Kapazi­täten. Dies fördert Arbeits­plätze und technolo­gische Innova­tionen.
1956 Die erste Containerisierung im Hafen von New Jersey revolutio­niert den globa­len Waren­verkehr. Transport­kosten sinken dras­tisch. Der Welt­handel wird deut­lich effi­zienter.
1957 Die Römischen Verträge werden unterzeichnet und gründen die Europäi­sche Wirt­schafts­gemein­schaft (EWG). Der Binnen­markt nimmt Gestalt an. Der europä­ische Industrie­bereich wird zu­nehmend ver­netzt.
1959 IBM bringt den ersten kommerziell erfolg­reichen Groß­rechner (IBM 1401) auf den Markt. Die Computer­industrie entsteht als neuer Industrie­zweig. Unter­nehmen begin­nen, Prozesse elektro­nisch zu organi­sie­ren.
1960 Die industrielle Automatisierung beginnt sich in der Produk­tion durch­zusetzen. Erste numerisch ge­steuerte Werkzeug­maschinen kom­men zum Einsatz. Damit steigen Effi­zienz und Präzi­sion in der Fertigung.
1961 Juri Gagarin ist der erste Mensch im All - Raum­fahrt wird zur Technolo­gie- und Industrie­frage. Die USA starten daraufhin das Apollo-Programm. Die Raumfahrt­industrie erlebt einen Boom und treibt viele andere Technolo­gien an.
1962 In Frankreich wird mit dem Bau des ersten Hoch­geschwindigkeits­zuges be­gon­nen, dem späteren TGV. Gleich­zeitig moderni­sie­ren europäi­sche Länder ihre Schienen­infrastruk­tur. Der Verkehr wird schnel­ler, effizien­ter und elektri­fi­ziert.
1963 Der erste Industrieroboter wird in den USA bei General Motors in der Auto­mobil­produktion einge­setzt. Die Robotik beginnt, manuelle Tätig­keiten in der Industrie zu er­setzen. Dies führt lang­fristig zu tief­greifen­den Verände­rungen in der Arbeits­welt.
1965 Gordon Moore formuliert das nach ihm benannte Gesetz zur Verdopp­lung der Transistor­anzahl auf Computer­chips. Dies markiert den Beginn exponen­tiel­len Wachstums in der Mikro­elektro­nik. Die Computer­industrie ge­winnt zunehmend an Be­deutung.
1967 Die erste vollständig automatisierte Produktions­straße für Autos wird in Japan bei Toyota einge­führt. Das Just-in-Time-Prinzip optimiert Lager­haltung und Effi­zienz. Japan ent­wickelt sich zur führen­den Industrie­nation in der Fertigungs­technik.
1968 Airbus wird als europäisches Gemeinschafts­projekt zur Flugzeug­produktion ge­gründet. Die Luftfahrt­industrie in Europa wird konsoli­diert. Dies fördert europäi­sche Konkurrenz­fähig­keit gegen­über US-Giganten wie Boeing.
1969 Die USA landen mit Apollo 11 auf dem Mond. Die Raumfahrt gilt als technolo­gische Krönung indus­tri­eller Leistungs­fähigkeit. Die ver­wendeten Technolo­gien be­einflus­sen spätere Ent­wick­lungen in Elektro­nik, Werk­stoffen und Kommuni­kation.
1971 Intel stellt den ersten Mikroprozessor (Intel 4004) vor. Damit beginnt das Zeitalter der Mikro­elektronik und der personali­sier­ten Computer­technik. Die indus­tri­elle Steuerung wird zunehmend digi­tali­siert.
1973 Die erste Ölkrise führt zu einem dramatischen Anstieg der Energie­preise. Industrie­produktion wird teurer und ineffiziente Struk­turen geraten unter Druck. Die west­lichen Industrie­nationen suchen nach alterna­tiven Energie­quellen.
1974 Infolge der Ölkrise beginnt der wirtschaft­liche Struktur­wandel in West­europa. Schwer­industrie schrumpft, während Dienst­leistungs- und Hightech-Sektoren wachsen. Alte Industrie­regionen geraten in die Krise.
1975 Erste Industrieroboter mit programmier­barer Steuerung werden in Europa flächen­deckend einge­führt. Produktions­prozesse werden automati­siert und rationali­siert. Die Rolle des Menschen in der Fertigung ver­ändert sich nach­haltig.
1976 Apple bringt mit dem Apple I einen der ersten Personal Computer auf den Markt. Kleine Computer werden erst­mals auch für kleinere Unter­nehmen und Büros interes­sant. Die digi­tale Revolu­tion beginnt im Alltag der Arbeits­welt.
1977 Das französische Hochgeschwindigkeitszug-Projekt TGV nimmt Fahrt auf. Neue Technolo­gien für Verkehr und Infra­struk­tur werden voran­getrie­ben. Europas Schienen­netz wird moderni­siert und elektri­fiziert.
1978 In den USA wird das erste flächen­deckende Mobil­funknetz ge­testet. Der Grund­stein für mobile Kommuni­kation wird gelegt. Industrie und Logistik profi­tieren zunehmend von mobiler Koordina­tion.
1979 Die zweite Ölkrise verschärft die Energie­problematik erneut. Energie­einsparung und Effizienz­steigerung werden zu zentralen indus­tri­ellen Zielen. Umwelt- und Energie­politik rücken in den Fokus der Industrie­planung.
1981 IBM bringt mit dem IBM PC den ersten massen­taugli­chen Personal Computer auf den Markt. Unternehmen und Privat­haushalte begin­nen, Computer systema­tisch zu nutzen. Die Digitali­sie­rung der Arbeits­welt nimmt Fahrt auf.
1982 Japan wird zur führenden Industrienation in der Automa­tisie­rungs­technik. Roboter und computer­gestützte Fertigungs­systeme dominieren die Produktion. Westliche Industrie­nationen geraten unter Innovations­druck.
1983 Das Internet entsteht in seiner Vorform durch den Start des ARPANET mit TCP/IP-Protokollen. Erste Universi­tä­ten und Forschungs­einrichtun­gen ver­netzen sich global. Die Grund­lage für die spätere Informa­tions­gesellschaft ist gelegt.
1984 Apple bringt den Macintosh mit grafischer Benutzer­oberfläche auf den Markt. Benutzer­freundlich­keit und Design revolutio­nieren die PC-Nutzung. Die Computer­industrie wird zu­nehmend zum Massen­markt.
1985 Microsoft veröffentlicht Windows 1.0. Die grafische Benutzeroberfläche etabliert sich als Standard in der Büro- und Verwaltungs­arbeit. Der PC wird zum all­täg­li­chen Arbeits­mittel in vielen Branchen.
1986 Die Katastrophe von Tschernobyl erschüttert das Vertrauen in die Kern­energie. In Europa beginnt eine energie­politische Neu­ausrich­tung. Industrie und Politik investieren ver­stärkt in Sicher­heits- und Umwelt­technik.
1987 In Europa nimmt der Binnenmarkt konkrete Formen an, vorbereitet durch die Einheit­liche Europäi­sche Akte. Grenzüberschreitender Handel und Investi­tionen werden erleich­tert. Die europäi­sche Industrie wächst enger zu­sammen.
1989 Der Fall der Berliner Mauer markiert das Ende des Kalten Krieges. Osteuropa öffnet sich für markt­wirt­schaft­liche Struk­turen. Westliche Unter­nehmen beginnen mit dem Aufbau indus­tri­eller Stand­orte in ehe­maligen Ost­block­ländern.
1990 Mit der deutschen Wiedervereinigung beginnt der wirtschaft­liche Umbau Ost­deutsch­lands. Alte Industrie­anlagen werden moderni­siert oder still­gelegt. Der Aufbau Ost wird zu einer zentralen industrie­politi­schen Aufgabe.
1991 Die Sowjetunion zerfällt, osteuropäische Staaten öffnen sich der Markt­wirt­schaft. Internationale Unter­nehmen investie­ren massiv in die Region. Neue Produktions­standorte ent­stehen in Mittel- und Ost­europa.
1992 Der Vertrag von Maastricht wird unterzeichnet und begründet die Europäi­sche Union. Er vertieft die wirt­schaft­liche Integra­tion Europas. Der Binnen­markt wird weiter ge­öffnet und der Wett­bewerb ge­stärkt.
1993 Der Europäische Binnenmarkt tritt offiziell in Kraft. Kapital, Waren, Dienst­leistungen und Arbeits­kräfte können nun frei zirku­lieren. Die europäische Industrie profi­tiert von größerem Zugang und einheit­lichen Standards.
1994 Das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA) zwischen USA, Kanada und Mexiko tritt in Kraft. Produktions­ketten über Länder­grenzen hinweg werden zur Norm. Die Globali­sie­rung der Industrie beschleu­nigt sich deutlich.
1995 Das Internet wird für die breite Öffentlich­keit zugäng­lich. Unter­nehmen beginnen mit dem Aufbau von Web­seiten und Online­handel. Die digitale Infra­struk­tur ent­wickelt sich zu einem zentralen Industrie­baustein.
1997 Das Kyoto-Protokoll wird verabschiedet - ein Meilen­stein der internatio­nalen Umwelt- und Industrie­politik. Industrie-Emissionen sollen redu­ziert werden. Umwelt­technolo­gie wird zum neuen Wachstums­sektor.
1998 Google wird gegründet und revolutio­niert die Informations­verarbei­tung. Such-Technolo­gien werden ein zentraler Bestand­teil digitaler Geschäfts­prozesse. Die Wissens­gesell­schaft be­ginnt sich global zu etablieren.
1999 Die Europäische Wirtschafts- und Währungs­union tritt in die finale Phase ein. Der Euro wird als Buch­währung einge­führt. Industrie und Handel profi­tieren von stabilen Wechsel­kursen und einheit­licher Abrechnung.
2000 Die Dotcom-Blase erreicht ihren Höhepunkt. Zahlreiche Internet­firmen werden an den Börsen hoch bewertet. Investi­tionen in digitale Infra­struk­tur nehmen welt­weit stark zu.
2001 Nach dem Platzen der Dotcom-Blase konsolidiert sich die Tech-Industrie. Viele Start-ups scheitern, doch große Player wie Amazon und Google setzen sich durch. Die digitale Wirt­schaft beginnt sich nach­hal­tig zu etablieren.
2002 Der Euro wird als Bargeld in zwölf EU-Staaten einge­führt. Dies erleich­tert grenz­überschrei­tenden Handel und Investi­tionen erheb­lich. Die Industrie profi­tiert von verein­fachter Preis­gestal­tung und stabiler Währung.
2004 Mit der EU-Osterweiterung treten zehn weitere Länder der Europäi­schen Union bei. Neue Märkte und kosten­günstige Produktions­standorte ent­stehen. Die europäi­sche Industrie wird räum­lich und wirt­schaft­lich er­weitert.
2005 Der Begriff „Industrie 4.0“ wird in der Fach­welt disku­tiert. Es geht um die Digitali­sie­rung indus­tri­eller Produktions­prozesse. Vernetzte Systeme, Sensorik und Automati­sie­rung stehen im Mittel­punkt.
2007 Apple bringt das erste iPhone auf den Markt. Die mobile Kommunikation und Daten­nutzung ver­ändern sich grund­legend. Smart­phones werden zur neuen digi­talen Plattform auch für Industrie­anwendungen.
2008 Die globale Finanzkrise trifft Banken, Unternehmen und Konsu­menten welt­weit. Auch die Industrie­produk­tion geht stark zurück. Regierungen greifen mit Konjunktur­paketen ein, um Wirtschafts­einbrüche abzu­federn.
2009 Die Automobilindustrie erlebt eine tiefe Krise, besonders in den USA. General Motors und Chrysler müssen staat­lich ge­rettet werden. Gleich­zeitig werden erste staat­liche Programme zur Förderung von Elektro­mobilität auf­gelegt.
2011 Der Begriff „Industrie 4.0“ wird auf der Hannover Messe offiziell vor­ge­stellt. Er be­schreibt die digitale Ver­netzung von Maschinen, Produkten und Menschen. Die vierte indus­tri­elle Revolu­tion beginnt mit dem Ziel der intelli­genten Produk­tion.
2012 3D-Drucker erreichen Marktreife und werden in der Industrie einge­setzt. Sie ermöglichen indivi­duelle Fertigung und schnellere Proto­typen-Entwick­lung. Die additive Fertigung ver­ändert Produktions­prozesse nach­haltig.
2014 Die Europäische Union verabschiedet Maßnahmen zur digitalen Binnen­markt­strategie. Ziel ist die Förderung von Industrie, Innova­tion und Wett­bewerb im digitalen Zeit­alter. Industrie­unternehmen setzen zu­nehmend auf Cloud- und Plattform­lösungen.
2015 Das Pariser Klimaabkommen verpflichtet Staaten zur Reduktion von CO₂-Emissio­nen. Dies hat direkte Aus­wirkun­gen auf Industrie, Energie­produk­tion und Verkehr. Der Umbau hin zu nach­haltiger Industrie be­ginnt.
2016 Automatisierung und künstliche Intelligenz halten Einzug in die indus­tri­elle Ferti­gung. Systeme lernen selbst­ständig, Produk­tions­prozesse zu opti­mie­ren. Mensch und Maschine arbei­ten immer stärker kollabo­rativ zu­sammen.
2017 Die Elektromobilität gewinnt an Fahrt - europäi­sche Länder kündigen Aus­stiegs­ziele für Ver­brennungsmotoren an. Die Auto­industrie beginnt mit der Umstel­lung ihrer Produktions­linien. Batterie­produk­tion wird zu einem neuen Industrie­schwerpunkt.
2018 Der Ausbau von 5G-Netzen beginnt in Europa und den USA. Diese Hoch­geschwindig­keits­verbindungen sind essenziell für Industrie 4.0, IoT und autonome Systeme (Echtzeit­kommunika­tion zwischen Maschinen).
2019 Die Klimadebatte und die „Fridays for Future“-Bewegung führen zu neuen politi­schen Rahmen­bedingungen. Industrie­unternehmen investie­ren ver­stärkt in grüne Technolo­gien. Nachhaltig­keit könnte zum Wett­bewerbs­faktor werden.